Der Glaube an eine friedliche Welt

Hallo Freunde,
 
hier in Russell wächst mein Glaube an eine friedliche Welt mit jedem Tag. Wo plaudert man beim Bäcker denn mit Jenny (unsere ehemalige Premierministrin Jenny Shipley) ohne Bodyguard ganz ungezwungen über das Wetter?! Wo leben so viele Nationalitäten aller Hautfarben friedlich nebeneinander?! Wo darf man noch fragen: Wo kommst Du her?
Wenn ich in meinem Studio sitze und in den Garten schaue, träume ich davon, dass Donald und Kamala zusammen Urlaub machen. Und dass Netanjahu unbedrängt nach Mekka reist. Und dass Zelensky und Putin für den Nobel-Friedenspreis vorgeschlagen werden, weil sie sich auf die alten Grenzen geeinigt haben. Es wird alles wieder gut.
 
All das träumte ich bis gestern, bis KiKi mich mit umflortem Blick zum Kaffee empfing und berichtete, dass ihre Waschmaschine kaputt sei. Stundenlang habe sie sie gerüttelt, an den Schaltern und Knöpfen gedreht, die Hoffnung gehegt, dass dieses 27jährige Wunderwerk ihren Streik beendet. Am nächsten Tag sprang die Miele unverhofft wieder an, aber danach war Schluss.
 
Ich versuchte KiKi klarzumachen, dass 27 Waschmaschinenjahre einer 80jährigen menschlichen Lebenszeit entspricht. Da fällt schon mal was aus! Da leckt das Wasser hin und wieder! Da klemmt ein Scharnier! Da rosten ein paar Teile ein! Ich hoffte sie zu überzeugen, ich bin Optimist, ein friedliebender Mensch, bis, ja bis heute morgen eine Taube, eine dicke Taube an mein Studiofenster knallte und verstarb. Die Friedenstaube findet ihr Ende in unserem Garten? Der Weltfrieden ist in Gefahr! Ich stürzte hinaus, suchte nach der Mistel, dem Friedenszweig, um nur eine angebissene Loquat-Frucht neben ihr zu finden, die sie im Garten geklaut hatte. Ich war beruhigt, es scheint eine höhere Gerechtigkeit zu geben.
 
Alles wird gut!
 
Seid herzlich gegrüßt
Euer Helme
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